Zustände einer Machtverschiebung

Die Nervosität einer Machtverschiebung weg von den Ampelparteien ist auch in Breisach spürbar. Spürbar wurde das bei einer AfD-Wahlveranstaltung vom 31. Mai in der ehemaligen Spitalkirche. Es referierte zur Windkraft MdL Hans-Peter Hörner, dann Tomasz Froehlich, der auf Platz 12 der AfD-Europawahlliste kandidiert. Die Wähler sollten sich ein Bild über ein für Breisach wichtiges Thema und über einen EU-Kandidaten selbst machen können. Dagegen formierte sich seitens der SPD und der Umweltliste Breisach eine Gegenveranstaltung, bei der die Grenze von einer Demonstration zur Blockade des Eingangs der AfD-Veranstaltung fließend war. Kaum mehr als fünf Gäste wagten sich zwischen Polizei und brüllendem Mob des Antifa-Milieus zum Eingang durch, einige kamen schon voher mutig durch, andere Interessenten wurden über den Hintereingang zur Veranstaltung gelotst. Insgesamt waren das dann 20 Leute, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Viele auf dem Weg zum Veranstaltungsort blieben sichtlich ratlos stehen und drehten wieder um, wie mehrfach beobachtet wurde. Wer das als Erfolg gegen die AfD feiert, feiert einen Erfolg gegen die Demokratie, zu der es gehört, eine Wahlveranstaltung nicht nur für ein paar besonders tapfere Zeitgenossen auszurichten, sondern in den Dialog mit den Wählern zu gehen, so wie das am 24. Mai bei einer AfD-Veranstaltung mit Beatrix von Storch in Waldkirch gelang. In Breisach war das nur eingeschränkt möglich. Das war nicht einmal der Tiefpunkt einer antidemokratischen Haltung, wie sie mit Hass-Parolen lautstark unterstrichen wurde.
Am Ende der Veranstaltung zog sich die Polizei rasch zurück. Den Heimweg anzutreten wurde uns beiden Breisacher AfD-Gemeinderäten verwehrt. Unser hinter der Spitalkirche geparktes Fahrzeug wurde, kaum für die Heimfahrt in Bewegung gesetzt, von über 30 teils vermummten Personen, die sich mit schwarzer Frontkämpferfahne der linksradikalen Antifa kenntlich machten, eingekesselt. Wir wurden von diesem Mob, der vorher schon vor der Spitalkirche verhaltensauffällig war, genötigt, im Auto auszuharren und stehen zu bleiben, während wir mit Megaphon verstärkt angebrüllt wurden, bis die Polizei nach 10 bis 15 Minuten wieder – mit Blaulicht – eintraf. Einer freiheitlichen Demokratie ist das unwürdig.
Der Aufmarsch vor der AfD-Veranstaltung sollte eine Machtdemonstration mit den Füßen sein. Am Ende entscheidet aber noch immer die schweigende Mehrheit der Wähler an der Wahlurne die Wahl. Die Kommunalwahlen in Thrüringen vom 26. Mai sind vielversprechend. Denn es wurden rund 10 Prozentpunkte von der AfD landesweit hinzugewonnen, in vielen Gemeindeparlamenten wurde sie stärkste Fraktion. Davon ist Breisach einiges entfernt, aber die Richtung stimmt. Jetzt erst recht(s) AfD wählen. Für Breisach, aber normal. (V. Kempf)

(Bild oben etwas verzerrt aus dem PKW während der Belagerung)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert