Nach dem Farbanschlag auf das Tagungshaus in der Breisacher Krummholzstraße, das an die AfD vermietet wurde, gab es noch eine Demo, nicht gegen die Schmierereien (diese richteten sich dem Wortlaut nach gegen die AfD), sondern gegen die AfD. Eine Leserbriefschreiberin wollte in der BZ Abrede stellen, dass AfD und das Christentum miteinander vereinbar seien. Darauf folgte ein Leserbrief an die BZ, den wir zur Kentnnis erhielten, aber nicht abgedruckt wurde. Wir stellen hier, nach Rücksprache mit dem Absender, letzteren Leserbrief gerne ein:
Betr.: Leserbrief „Ort des AfD-Vortrags wirft Fragen auf“, 29. 11. 2024
AfD und Christentum unvereinbar?
Cornelie Büchner fragt sich in ihren Leserbrief, wieso Lothar Schönbach der AfD zum wiederholten Mal einen Raum vermietet hat. Er vermietet Räume auch an die christliche K7-Gemeinde, der er selber angehört. Ist das mit dem Christentum vereinbar?
Dieselben Fragen stelle ich mir auch, komme aber zu anderen Schlüssen. Der Raum würde auch an die CDU vermietet, doch ihr steht landauf landab fast jeder geeignete Raum zur Verfügung. Anders bei der AfD: Sehr viele Wirte wollen nicht oder trauen sich nicht, an die AfD zu vermieten, oft bleiben nur Wirte mit ausländischen Wurzeln als Vermieter übrig, denen die hysterische Ausgrenzung dieser Partei unverständlich ist, die das aus der alten Heimat gar nicht kennen. Die von Frau Büchner suggerierte Unvereinbarkeit von AfD und Christentum können wohl die meisten Freikirchler in Deutschland nicht nachvollziehen, im Gegenteil: Die AfD hat bei vielen einen Stein im Brett, weil bei ihr als einziger Partei die dem christlichen Weltbild entsprechende Familie aus Mann, Frau und Kind unangefochten im Mittelpunkt steht; sie ist auch eindeutig gegen Abtreibung; viele Mitglieder bekennen sich zum Christentum oder tolerieren es ohne Wenn und Aber.
Woher nehmen Christen wie Lothar Schönbach den Mut, auch an die AfD zu vermieten? Ich glaube, für sie sind nicht Scholz, Merz oder Habeck und auch nicht Weidel die letzte Autorität, sondern Gott. Sie wissen: Wer Jesus Christus nachfolgt, muss Verfolgung und Bedrückung erdulden können. Der hauptsächliche Nutzer des großflächig beschmierten Gebäudes ist die K7-Gemeinde. Die Verschandelung von Wänden und Scheiben durch AfD-Gegner zielt nicht nur auf diese Partei ab, sondern ist auch ein Versuch, die Gemeinde kleinmütig zu machen, sie von ihrem aufrechten christlichen Gang und letztlich von ihrem Glauben abzubringen.
Harald Noth, Vogtsburg-Oberrotweil